2024-09-03 filstalexpress.de HaiPress
Das Projekt „jung,mobil & KLAR“ der Landkreise Göppingen und Esslingen zum Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr zeigt sich auf vielfältige Weise im Jubiläumsjahr
Seit 2004 koordinieren die Landkreise Göppingen und Esslingen das Peer-Projekt an Fahrschulen. In Baden-Württemberg war das Projekt einmalig und Modellprojekt,initiiert vom Landesgesundheitsamt. Die Idee stammte aus Magdeburg.
Damals wurden die ersten Peers ausgebildet und Fahrschulen zur Kooperation gewonnen. Unterstützer waren die Suchtberatungsstellen,die Polizei und der Fahrlehrerverband.
Seither wurden hunderte von Einsätzen in Fahrschulen durchgeführt.
Peers,d.h. Gleichaltrige,informieren die Fahrschülerinnen und Fahrschüler in sogenannten Peer-Einheiten über die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Sie berichten von eigenen Erfahrungen und diskutieren über mögliche Folgen. Gemeinsam werden Strategien entwickelt,wie alkohol- und drogenbedingte Rauschfahrten vermieden werden können. Peer – Einheiten werden zusätzlich zum Pflichtunterricht in der Fahrschule angeboten.
Junge Fahrerinnen und Fahrer sind häufig an Verkehrsunfällen mit der Unfallursache Alkohol- oder Drogeneinfluss beteiligt. Im Jahr 2021 waren laut statistischem Bundesamt die 15 – 35-jährigen mit 7.551 Unfallbeteiligten die am häufigsten betroffene Altersgruppe. Die sogenannten Diskounfälle verdeutlichen,dass sich gerade an den Wochenenden nach Alkohol- oder Drogenkonsum nicht zuverlässig dafür entschieden wird,das Auto stehen zu lassen. Diese Unfälle haben oft schwere gesundheitliche Folgen für alle Beteiligten – für die Verursacherinnen und Verursacher,aber auch für die unschuldigen Opfer.
Die Peers sind meist Auszubildende,Studierende oder auch bereits am Arbeiten. Sie haben eine ähnliche Lebenssituation wie die Fahrschülerinnen und Fahrschüler und kennen den sogenannten “Konsum – Fahr – Konflikt“,in den nicht nur junge Menschen geraten können.
Ein besonderer Dank gilt den 4 Fahrschulen im Landkreis,die das Peerprojekt unterstützen und Peers regelmäßig einladen.
20 Projektjahre – ans Aufhören denken die Projektleiterinnen der beiden Landkreise jedoch nicht!
In diesem Jubiläumsjahr liegt der Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit – die Peers sind mit Aktionsständen auf örtlichen Festivals und in den Beruflichen Schulen unterwegs.
Ziel ist aktuell die Gewinnung neuer Peers. Das ist im Laufe der letzten Jahre immer schwieriger geworden. Aktuell beteiligen sich 10 Peers,die zum Thema „Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ geschult wurden. Für die Einsätze,die immer im Tandem durchgeführt werden,erhalten die Peers eine Aufwandsentschädigung von je 30 Euro sowie Fahrtkosten.
Interessierte junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren können sich jederzeit gerne bei den Beauftragten für Suchtprävention melden.
Ein unverbindlicher ONLINE- Informationsabend wird am 13.11.2024 um 19.00 Uhr angeboten. Eine Anmeldung ist unter suchtpraevention@lkgp.de möglich.
Am 01.10.2024 lädt das Peerprojekt zu einem Online-Jubiläumsabend unter dem Thema „Bekifft am Steuer?! Cannabis und Straßenverkehr“ ein. Der Verkehrspsychologe Jürgen Hartmann-Brenner referiert über die Auswirkungen der neuen gesetzlichen Regelungen.
PM Kreisjugendamt Göppingen