Versorgungssicherheit durch Biomethan steht im Fokus der Berliner Energietage

2025-05-06 HaiPress

Die heutige Veranstaltung des Fachverband Biogas e.V. anlässlich der Berliner Energietage mit dem Thema „Versorgungssicherheit mit grünen Gasen – Chancen von Biomethan im Energiesektor“ beleuchtet vor mehreren hundert Onlinegästen das Multitalent der Energiewende: Biomethan. Das hochkarätig besetzte Podium diskutiert neben den Vorteilen dieser vielseitigen Speichertechnologie auch die Chancen der Abscheidung von CO2 zur Generierung von negativen Treibhausgasemissionen.

Dr. Simone Peter,Präsidentin des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) eröffnet die Veranstaltung und unterstreicht die Relevanz von Biomethan in Bezug auf die geplante Kraftwerksstrategie der neuen Bundesregierung: „Anstatt über den Bau neuer und erst einmal fossil betriebener Großkraftwerke nachzudenken,sollten die bereits heute verfügbaren und erneuerbaren Alternativen konsequent genutzt werden! Ein dezentrales Back-Up mit Biogas- sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) ist viel effizienter und kostengünstiger als der Neubau von Großkraftwerken auf der grünen Wiese.“ Biomethan,welches ganzjährig produziert wird,ließe sich dann vor allem in der Dunkelflaute zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzen.

Auch Dr. Philip Schmit von den Stadtwerken Trier (SWT) betont das große Biomethanpotenzial. In seinem Beitrag stellt er die Vorteile der Vernetzung mehrerer kleiner Biogasanlagen (sog. Clustering) vor. In der Nähe von Trier betreiben die SWT bereits seit mehreren Jahren erfolgreich eine Biomethan-Aufbereitungsanlage,die über ein mehr als 45 Kilometer langes Leitungsnetz Rohbiogas transportiert,um es dann zu Biomethan zu veredeln und in das vorhandene Erdgasnetz einzuspeisen. Eine zweite befindet sich aktuell in Planung. Durch dieses Clustering kann auch das Biogas kleinerer Anlagen ins Gasnetz eingespeist werden.

Einen Schritt weiter denken die beiden Anlagenbauer Felix Fischer von Reverion und Dr. Tobias Kolb von agriKomp. Neben der Herstellung von Biomethan sind sie auch Experten auf dem Gebiet Power to Gas. Das oftmals als Nebenprodukt aus der Biogasaufbereitung betrachtete CO2 ist für die beiden Techniker ein wichtiger Rohstoff. Fischer sagt: „Wir müssen Bioenergie neu denken und neben einer flexiblen und dabei maximal effizienten Stromerzeugung auch das Potenzial des biogenen CO2 voll ausschöpfen.“ So ließe sich grüner Wasserstoff aus der Elektrolyse mithilfe von CO2 in einer katalytischen oder biologischen Methanisierung zu synthetischem Methan (CH4) aufwerten und bei Bedarf dann in Strom und Wärme umwandeln,wenn Energie gebraucht wird.

Alle Podiumsdiskutanten sind sich jedoch einig,dass einige politische Stellschrauben gedreht werden müssen,um das volle Biomethanpotenzial zu entfalten. So müsse noch dieses Jahr eine Nachfolgeregelung der Gasnetzzugangsverordnung geschaffen werden,die auch weiterhin den Anschluss von Biomethananlagen ans Gasnetz ermöglicht. Da die Gasnetzzugangsverordnung Ende 2025 auslaufen soll,wäre die Zukunft einer Reihe innovativer Projekte gefährdet. Außerdem müssen die Ambitionen im Kraftstoffbereich gesteigert,betrügerische Praktiken beendet und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auch in Bezug auf Biomethan nachgebessert werden. Bei der Transformation der Gasnetze muss laut Dr. Peter neben dem Aufbau eines Wasserstoffnetzes auch zielgerichtet untersucht werden,wo Netze mit erneuerbarem Methan vorteilhaft sind. Diese Untersuchung sollte ein synergetisches Nebeneinander von nachhaltiger Wasserstoffinfrastruktur und Infrastruktur für erneuerbares Methan zum Ziel haben.

Kurzinfo Fachverband Biogas e.V.:

Der Fachverband Biogas e.V. vertritt die Biogasbranche im Dachverband der Erneuerbaren Energien,dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V. Mit über 4.700 Mitgliedern ist er Europas größte Interessenvertretung der Biogasbranche. Der Fachverband Biogas e.V. setzt sich bundesweit ein für Hersteller und Anlagenbauer sowie landwirtschaftliche und industrielle Biogasanlagenbetreiber.

PM Fachverband Biogas e.V.

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