2025-07-07
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Biene bei Bestäubung einer Vanillepflanze
Foto: Charlotte Watteyn / Eurekalert / dpa
Die Erderwärmung bedroht den Lebensraum von Vanillepflanzen und könnte langfristig die weltweite Vanilleproduktion gefährden. Wie Forschende der belgischen Universität Leuven und der Universität von Costa Rica im Fachjournal »Frontiers in Plant Science« berichten,dürften durch Klimaextreme die Lebensräume wilder Vanillearten und ihrer meist tierischen Bestäuber zunehmend schrumpfen.
Wilde Vanille wächst vorwiegend in tropischen Regionen Mittelamerikas. »Der Erhalt der natürlichen Populationen dieser wilden Arten und damit der großen genetischen Vielfalt,die sie repräsentieren,ist von entscheidender Bedeutung,um die Zukunft der Vanille zu sichern«,schreibt das Forscherteam in einer Mitteilung.
Während einige Vanillearten ihre Lebensräume in einem wärmeren Klima ausweiten können,droht anderen demnach ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Noch dramatischer war das Ergebnis für die Bienen. Für alle Arten ergaben die Modellierungen,dass geeignete Lebensräume zurückgehen.
Besonders problematisch: Die Arten sind meist auf wenige oder sogar einzelne Bestäuber spezialisiert. Ersatzbeziehungen seien daher kaum möglich. Bei Arten,die auf eine einzelne Bienengattung angewiesen sind,könnte die Überschneidung der Lebensräume gar um 60 bis 90 Prozent schrumpfen.
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Wilde Vanillepflanzen sind auch für die Landwirtschaft bedeutsam: Kommerziell genutzte Vanille (Vanilla planifolia) verfügt über eine geringe genetische Vielfalt,was sie besonders anfällig für Krankheiten,Trockenheit und Hitze macht. Sie ist damit ohnehin schon ein Opfer der Erderwärmung.
Für Vanilleeis,-pudding und andere Süßspeisen könnte sich die Erderwärmung ähnlich auswirken wie heute schon bei vielen anderen Lebensmitteln: So sorgen schlechte Ernten immer wieder für Knappheit unter anderem von Kaffee,Schokolade
oder Olivenöl – und damit für höhere Preise.
msk/dpa