2025-08-07
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/sprache-filme-in-originalsprache-verbessern-das-englisch-a-7be04821-e3dd-4b3c-bb35-6b3580063c26
HaiPress
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Kino im Freien (Symbolbild)
Foto: SrdjanPav / Getty Images
Englischsprachige Filme in der Originalfassung mit Untertiteln zu schauen,hat einen positiven Effekt auf die Englischkenntnisse. Das legt eine internationale Studie des Münchner Ifo-Instituts
nahe. Die Arbeit vergleicht zwei Gruppen von Ländern miteinander: solche,in denen englischsprachige Filme synchronisiert,die Dialoge also übersetzt werden. Und solche,die nur mit Untertiteln in der gewünschten Sprache arbeiten.
In den Ländern der zweiten Gruppe sind die Englischkenntnisse der Studie zufolge im Schnitt deutlich besser. Den Angaben zufolge untersuchten die Forschenden Daten aus 36 europäischen Ländern und nutzten dazu den English Proficiency Index,Ergebnisse des TOEFL-Tests und den Adult Education Survey (AES),der auf Selbsteinschätzungen basiert. Dabei achteten sie darauf,dass unterschiedliche schulische Leistungen die Ergebnisse nicht verzerrten,indem sie auch die Mathematikkenntnisse in den einzelnen Staaten betrachteten.
Laut Frauke Baumeister,Co-Autorin der Studie,seien Untertitel »ein einfaches,kostengünstiges Mittel,um Millionen Menschen nebenbei besseres Englisch zu vermitteln – ganz ohne zusätzlichen Unterricht.« Da Zuschauer bei untertitelten Filmen ständig in Kontakt mit dem Originalton kämen,verbesserten sich vor allem das Sprechen und Hörverstehen.
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Ob Filme synchronisiert oder untertitelt werden,wurde den Forschenden zufolge oft schon in den 1920er-Jahren mit dem Aufkommen des Tonfilms festgelegt. Während die Niederlande und skandinavische Länder Untertitel und originale Dialoge nutzen,werden Filme in Frankreich,Italien oder Deutschland in der Regel synchronisiert. »Hätten Deutschland und andere Synchronisationsländer früh auf Untertitel gesetzt,wäre das durchschnittliche Sprachniveau hier deutlich höher«,sagte Baumeister.
esw/KNA