Zuvor Rücktritt gefordert Trump gibt sich nach Treffen mit Intel-Chef versöhnlich und lobt »tolle Geschichte«

2025-08-12 https://www.spiegel.de/wirtschaft/usa-donald-trump-gibt-sich-nach-treffen-mit-intel-chef-versoehnlich-und-lobt-tolle-geschichte-a-f3e73681-28eb-448d-a4cf-9923e540e8b4 HaiPress

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Intel-Chef Lip-Bu Tan: Umstrittener Manager

Foto: Andrej Sokolow / dpa

Vor wenigen Tagen noch sah Donald Trump einen »schweren Interessenkonflikt« beim Chef des Chipkonzerns Intel und forderte dessen Rücktritt,nun ist der US-Präsident plötzlich voll des Lobes: Der Erfolg und der Aufstieg von Intel-Chef Lip-Bu Tan seien eine »tolle Geschichte«,schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zuvor hatten sich die beiden Männer getroffen.

Trump schrieb weiter,Tan werde Zeit mit Regierungsmitgliedern verbringen und kommende Woche Vorschläge präsentieren. Worum genau es dabei gehen soll,ließ er offen.

Der US-Präsident hatte zuvor den sofortigen Rücktritt des Intel-Chefs gefordert,nachdem ein amerikanischer Senator dem Chip-Manager zu große Nähe zu China vorgeworfen hatte. Intel hatte den 65-Jährigen erst im März nach monatelanger Suche in den Chefposten gehoben. Tan setzte beim kriselnden Intel-Konzern auf einen harten Sparkurs und gab auch die Milliarden-Pläne zum Bau einer Fabrik in Magdeburg auf

. Der Manager ist ein Veteran der Chipindustrie. Er wurde in Malaysia geboren und ist inzwischen US-Amerikaner.

Intel sprach nach dem Treffen von einer offenen und konstruktiven Diskussion zur Selbstverpflichtung der Firma,die US-Führung bei Technologie und Produktion zu stärken. Man wolle eng mit Trump und seiner Regierung zusammenarbeiten.

Vorwürfe von einflussreichem Senator

Lip-Bu Tan führte zuvor jahrelang den Chipentwickler Cadence. Der republikanische Senator Tom Cotton verwies nun darauf,dass Cadence unter Tan widerrechtlich Produkte an eine Militäruniversität in China verkauft und Technologie an ein chinesisches Unternehmen weitergegeben habe. Auch soll er nach Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters in Hunderte chinesische Unternehmen investiert haben,von denen einige mit dem chinesischen Militär in Verbindung stehen. Cotton forderte eine Antwort vom Intel-Verwaltungsrat bis Mitte August.

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Gleichzeitig versucht Trump derzeit vermehrt,US-Unternehmen zu bestimmten Handlungen zu drängen. Sie sollen nach Willen von Trump etwa die Zollkosten übernehmen und stärker mit konservativen politischen Verbündeten zusammenarbeiten.

Intel dominierte einst den Halbleitermarkt,kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Im Geschäft mit Chips für künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkartenspezialist Nvidia eine Spitzenposition. Auch in Smartphones setzte sich die Konkurrenz durch. Zudem steht Intel stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.

kko/dpa/Reuters

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