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Eine Gottesanbeterin der Spezies Miomantis caffra: Mit Pheromonen täuschen sie Männchen

Foto: Bpratama / Getty Images

Es ist eine der größten Sorgen beim Dating: Ist mein Gegenüber wirklich die Person,für die sie sich ausgibt? Besonders im Internet erschleichen sogenannte Catfishs mit erfundener Identität die Gefühle anderer.

Doch wer glaubt,solche Tricks seien reine Menschensache,irrt. Auch in der Natur wird getäuscht,verführt und manipuliert. Bei Gottesanbeterinnen endet der Flirt unter falschen Tatsachen nicht mit einem gebrochenen Herzen,sondern mit einem abgebissenen Kopf.

Ein Team der Universität Hamburg

hat herausgefunden,dass Weibchen der südafrikanischen Fangschrecken-Art Miomantis caffra mit ihren Pheromonen gezielt Männchen täuschen. Weibchen in schlechter körperlicher Verfassung senden demnach besonders attraktive Duftstoffe aus. Für die Männchen wirken weniger fitte Weibchen dadurch offenbar attraktiver.

Doch das Rendezvous kann tödlich enden. Bei vielen Arten gehört sexueller Kannibalismus zum Paarungsverhalten. Das Weibchen überwältigt das Männchen mitunter schon während des Akts und frisst es anschließend auf. Die Studie zeigt nun,wie strategisch die Weibchen dabei vorgehen.

Männchen mussten aufgrund von Duftsignalen wählen

Im Labor zogen die Forschenden Tiere aus 25 Gelegen auf und teilten die Weibchen in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt acht Fliegen pro Woche,die andere nur zwei. Nach Erreichen der Geschlechtsreife setzte das Team je ein hungriges und ein gut genährtes Weibchen an die Enden eines T-förmigen Labyrinths. Ein Männchen startete in der Mitte und musste allein anhand von Duftsignalen entscheiden,welchem Weibchen es folgen wollte.

Eigentlich sollten die Männchen das gesündere Weibchen wählen,denn Pheromone verraten normalerweise den körperlichen Zustand. Doch mehr als zwei Drittel der Männchen entschieden sich für die unterernährten Weibchen. Diese griffen ihre Partner nach der Paarung dreimal häufiger an und fraßen sie viermal öfter als ihre gut genährten Artgenossinnen.

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Die Forschenden vermuten,dass die hungrigen Weibchen ihre Pheromone aktiv manipulieren,um besonders verführerisch zu wirken,obwohl sie in Wahrheit geschwächt sind. Für die Weibchen zahlt sich der Kannibalismus aus. Ihre Gelege wogen im Durchschnitt 52 Prozent mehr,was ihnen einen klaren Fortpflanzungsvorteil verschafft. Der zusätzliche Nährstoffschub erhöht nicht nur ihre eigene Überlebenschance,sondern auch die ihrer Nachkommen.

luc

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