2025-09-03
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HaiPress
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Deutz-Mitarbeiterin bei der Herstellung von Dieselmotoren
Foto: Oliver Berg / picture alliance / dpa
Der Kölner Motorenbauer Deutz kauft den Drohnen-Antriebsspezialisten Sobek aus Baden-Württemberg. Der Vollzug der Transaktion werde kurzfristig erwartet,teilte der Konzern in Köln mit. Das Unternehmen sei kein Start-up mehr,sondern profitabel,betonte Deutz-Chef Sebastian Schulte. Es komme auf einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Jahresumsatz. Der Kaufpreis dürfte ein sehr niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Betrag sein.
Sobek hat rund 70 Beschäftigte in seiner Zentrale in Hirschberg im Rhein-Neckar-Kreis sowie in Rottenberg am Neckar (Landkreis Tübingen) und im hessischen Kassel. Das Unternehmen stellt Elektroantriebe und Steuerungselektronik her,die vorwiegend in Drohnen genutzt werden,aber auch im Motorsport. Die ukrainische Armee nutzt Drohnen,in denen Sobek-Technik steckt. »Verteidigung verändert sich durch neue Technologien und eine veränderte Kriegsführung rasant,die Nachfrage nach militärischen Drohnen wird weiter zunehmen«,sagte Deutz-Manager Schulte.
Mit dem Firmenkauf positioniere man sich »frühzeitig als relevanter Systempartner in einem noch jungen,stark wachsenden Markt«. Bei den Militärausgaben der Nato-Staaten spielen Drohnen eine immer wichtigere Rolle,um für eine drohende Konfrontation mit Russland gewappnet zu sein.
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Auch bei Sobek freut man sich über die Übernahme. »Mit der Industrialisierungskompetenz von Deutz und dem globalen Netzwerk können wir unsere Technologie deutlich schneller und skalierbarer in das wachsende Geschäft mit Drohnen einbringen«,sagt der bisherige Firmeneigentümer Olaf Hahn. »Gemeinsam schaffen wir die Grundlage,unsere elektrischen Antriebssysteme als europäischen Standard für sicherheitskritische Anwendungen zu etablieren – und zwar Made in Germany.« Hahn ist Geschäftsführer von Sobek,er soll noch mindestens zwölf Monate an Bord bleiben.
Neben militärisch genutzten Drohnen peilt Deutz mit Sobek auch Geschäfte mit Technik für zivil genutzte unbemannte Flugobjekte an. Genannt werden die Bereiche Infrastrukturüberwachung und Logistik.
mgo/dpa