2025-09-04
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/einnahmen-aus-erbschaft-und-schenkungsteuer-erreichen-rekordwert-a-564f720a-86dc-4d3f-b221-d4f2db34eb7b
HaiPress
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Reichstagsgebäude in Berlin
Foto: Michael Kuenne / ZUMAPRESS / picture alliance
Eine stärkere Besteuerung von Erbschaften gilt als eine Möglichkeit,um die Milliardenlücke im Bundeshaushalt zu verringern. Neue Zahlen könnten die Debatte nun befeuern. Der deutsche Staat hat im vergangenen Jahr die bislang höchste Erbschaft- und Schenkungsteuer festgesetzt. Sie stieg um 12,3 Prozent im Vergleich zu 2023 auf 13,3 Milliarden Euro,wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies bedeute »einen neuen Höchstwert«.
Demnach entfielen auf die von den Finanzverwaltungen festgesetzte Erbschaftsteuer allein 8,5 Milliarden Euro,ein Plus von 9,5 Prozent. Nachdem die Erbschaftsteuer 2021 einen Spitzenwert von 9,0 Milliarden erreicht hatte,sank sie in den folgenden Jahren und stieg nun 2024 erstmals wieder. Die Statistik sagt nichts über die tatsächlichen Vermögensübergänge aus – diese werden in einer anderen Statistik erfasst.
Wegen der schwierigen Haushaltslage werden etwa in der SPD Rufe nach einer höheren Erbschaftsteuer laut. Auch die Industriestaaten-Organisation OECD hat sich wiederholt dafür ausgesprochen. Sie verweist auf hohe Freibeträge,viele Ausnahmen und Lücken. So würden die Steuerfreibeträge für Schenkungen an Familienangehörige zu den höchsten im OECD-Raum gehören.
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Zudem wurden mit 7,4 Milliarden Euro auch 28,7 Prozent weniger Anteile an Kapitalgesellschaften veranlagt. Hingegen erhöhte sich das übertragene Grundvermögen (unbebaute und bebaute Grundstücke) auf 46,4 Milliarden Euro (plus 1,7 Prozent). Das restliche übrige Vermögen wie Bankguthaben,Wertpapiere,Anteile und Genussscheine summierte sich auf 37,8 Milliarden Euro (plus 1,8 Prozent),das land- und forstwirtschaftliche Vermögen stieg auf 1,6 Milliarden Euro (plus 6,7 Prozent).
mmq/Reuters/dpa