Bericht zur zweiten Veranstaltung der Reihe „Hofexkursionen – nachhaltige Landwirtschaft hautnah“

2025-09-24 HaiPress

Am Freitag,12. September 2025,fand die zweite Veranstaltung der Reihe „Hofexkursionen – nachhaltige Landwirtschaft hautnah“ statt. Über 30 Personen fanden sich auf dem Obst- und Gemüsebau Läpple in Hattenhofen ein.

Bei einem großen Rundgang über den landwirtschaftlichen Betrieb gaben drei Mitglieder der Familie Läpple direkte und persönliche Einblicke in die Arbeit und Hintergründe. Der Hof ist ein Familienbetrieb seit mehreren Generationen – und drei Generationen sind gerade gleichzeitig dort aktiv. Es ist ein Nebenerwerbsbetrieb,das sei aber „nichts Exotisches“,wie der Sohn des Hofes erläuterte,denn 60% der Landwirtschaft in Baden-Württemberg seien im Nebenerwerb tätig.

Angebaut werden dort saisonale und regionale Obst- und Gemüsesorten. Dass es eine große Vielfalt an Produkten gibt,ist schon eher exotisch,denn für große Betriebe wäre das viel zu ineffizient. „Aber es ist vielseitig und abwechslungsreich!“

Im Gegensatz zur letzten Hofexkursion auf dem Waldeckhof gab es dieses Mal also keine Tiere zu sehen – langweilig wurde es trotzdem nicht. Die Teilnehmenden erfuhren allerlei Wissenswertes und so manches Erstaunliches. Wussten Sie zum Beispiel,dass …

… Äpfel auch Sonnenbrand bekommen können?

… bei Zwetschgen „zu viel des Guten“ gar nicht gut ist? (Die Früchte sind zu klein und schmecken nicht,fallen von den Ästen und müssten zeitaufwändig aufgelesen werden.)

… im Gewächshaus bei den Tomaten Zuckerwasser steht,um die Hummeln für die Bestäubung anzulocken?

… Johannisbeeren mit einem Vollernter geerntet werden können? (So ziemlich alles andere auf dem Hof ist aber Handarbeit.)

… ein „falsches Saatbett“ gepflanzt wird,um dem Unkraut einen Schritt voraus zu sein?

… der Ackersalat,den wir an Weihnachten essen werden,heute schon gepflanzt wurde?

Daneben waren natürlich auch die Fragen nach der Nachhaltigkeit des Hofes immer wieder Thema. Die Streuobstwiesen sind bio-zertifiziert und arbeiten nach den Kriterien der ökologischen Landwirtschaft. Der restliche Anbau ist hingegen ein konventioneller Betrieb,aber die Familie betont: „Wir wollen das Beste aus beidem herausholen,machen nur das Nötigste und,wo möglich,gar nichts.“ Zum Beispiel werde beim Obst nur sparsam gespritzt,häufig auf natürliche Schutzmittel gesetzt,die auch im Bio-Betrieb zugelassen sind,oder mit lebendigen Nützlingen gegen die Schädlinge gearbeitet. Circa alle zwei Wochen kommt eine Beratung auf den Hof und gibt Tipps,wo etwas noch weiter verbessert werden kann. „Bei allem unter Dach wollen wir immer weiter in Richtung Bio kommen“,sagt Anna Läpple. Die tatsächliche Bio-Zertifizierung sei aber nicht das Ziel: zu viel Bürokratie,zu viel Aufwand.

Und was macht diesen Hof besonders,was ist anders als bei anderen Höfen?

Neben dem Fokus auf rein saisonale,vielseitige Produkte vor allem die Arbeit als Familienbetrieb:

„Es ist die Atmosphäre,alle aus der Familie helfen mit und die Leute kommen teilweise nur wegen uns in den Hofladen“ – Anna Läpple

Diese Atmosphäre durften wir bei der Führung und bei der anschließenden Verköstigung im Hofladen mit selbst gebackenem Zwetschgenkuchen auch kennenlernen. Und das Bewusstsein für unsere Lebensmittel und deren Produktion wurde bei vielen wieder neu geweckt oder gestärkt,wie man bei den anschließenden Gesprächen unter den Teilnehmenden immer wieder aufschnappen konnte: „Man weiß es wieder mehr zu schätzen!“ – „So viel Arbeit!“ – „Täglich 20.000 Schritte im Jahresdurchschnitt!?“

Rebecca Bärtle

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