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Rinder: Für Tiere ist das Virus meist ungefährlich

Foto: Huchot-Boissier Patricia / ABACAPRESS / picture alliance

Zecken können Krankheiten übertragen,die für Menschen gefährlich werden können. Dazu gehört auch das Krim-Kongo-Fieber. Forschende haben nun im Süden Frankreichs bei einer Untersuchung von Blutproben auf Antikörper herausgefunden,dass die Krankheit wohl in Teilen des Landes unter Rindern und Wildtieren zirkuliert. Das berichtet ein Team des französischen Forschungszentrums für Landwirtschaft und internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung (Cirad) im Fachjournal »PLOS One«

,nach eigenen Angaben zum ersten Mal.

Das Krim-Kongo-Fieber oder Krim-Kongo-hämorrhagische Fieber (englisch: Crimean-Congo hemorrhagic fever,CCHF) ist den Forschern zufolge in vielen Weltregionen verbreitet,darunter in Afrika,im Nahen Osten,auf dem Balkan und in Zentralasien. Dass es in den vergangenen Jahrzehnten etwa auch in Griechenland oder Spanien nachgewiesen wurde,sei Grund zur Sorge.

Nun warnen die Forscher,dass die Ergebnisse auf eine verstärkte Ausbreitung des Virus in Südfrankreich hindeuten könnten. Damit steigt das Risiko,dass es auch beim Menschen zu Infektionen kommen könnte.

Blutproben untersucht

Für die Untersuchung in Frankreich wertete das Team zwischen 2008 und 2022 bei tierärztlichen Einrichtungen verfügbare Blutproben von mehr als 8600 Rindern und rund 2180 sonstigen Wildtieren aus der Mittelmeerregion Frankreichs aus. Sie untersuchten diese auf Antikörper,um daraus schließen zu können,ob die Tiere bereits mit dem Erreger konfrontiert waren.

Das Ergebnis: Bei rund zwei Prozent der Rinder und 2,25 Prozent der Wildtiere wurden Antikörper entdeckt,vor allem in verschiedenen Regionen an den Pyrenäen. Dies deute darauf hin,dass die Krankheit dort zwischen den Tieren mit Zecken als Überträgern zirkuliere.

Das Team machte Faktoren ausfindig,die Ansteckungen wohl begünstigen – etwa das Alter des Tiers,die vorherrschenden ökologischen Bedingungen sowie Interaktionen mit der Umwelt. Die Ergebnisse verdeutlichten,dass es wichtig sei,bei Überwachung und Maßnahmen Umweltfaktoren zu berücksichtigen,heißt es in der Studie. Eine stärkere Überwachung sei zudem notwendig,um die Verbreitung der Krankheit nachverfolgen und Risiken minimieren zu können.

Fieber,Kopf- und Gliederschmerzen

Das Krim-Kongo-Fieber gilt als eine der gefährlichsten von Zecken übertragenen Infektionen überhaupt. Die Symptome reichen von Fieber,Kopf- und Gliederschmerzen und Erbrechen bis hin zu ernsthaften Komplikationen mit inneren oder äußeren Blutungen. Bis zu 50 Prozent der infizierten Menschen sterben der Studie zufolge,abhängig unter anderem vom Zeitpunkt einer Behandlung.

Tiere zeigen üblicherweise keine Symptome,wenn sie sich mit dem Virus anstecken,sondern tragen es lediglich weiter. Das Virus selbst sei typischerweise nur fünf bis zehn Tage im Blut nachweisbar,die Antikörper dagegen ließen sich noch jahrelang nachweisen,erklären die Autoren.

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Die Zecke hat gestreifte Beine und ist mit bis zu zwei Zentimetern deutlich größer als die in Deutschland bekannteste Zeckenart,der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Mehr dazu lesen Sie hier

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ani/dpa

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