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Einsatzkräfte der Feuerwehr entsorgen in Thüringen verendete Kraniche in einem Container
Foto: Matthias Bein / dpa
Die Vogelgrippe hat sich nach Angaben des für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) mittlerweile fast über ganz Deutschland ausgebreitet. Mit Ausnahme des Stadtstaats Bremen seien bei toten Wildvögeln aus allen anderen Bundesländern Infektionen mit dem hochansteckenden Virus-Subtyp H5N1 nachgewiesen worden. Nachdem zuletzt auch aus Bayern und Baden-Württemberg Infektionsfälle gemeldet wurden,seien inzwischen kommerzielle Geflügelhalter in acht Bundesländern betroffen,heißt es offiziell.
»Wir registrieren ein sehr dynamisches Infektionsgeschehen,nicht nur bei Kranichen,sondern auch bei anderen Vogelarten«,sagte eine Sprecherin des bei Greifswald ansässigen Instituts. Der Höhepunkt des Vogelzugs stehe noch bevor. Damit ist laut FLI für Tierhalter die Gefahr,dass die Vogelgrippe,auch als Geflügelpest bekannt,in ihre Bestände eingeschleppt wird,weiterhin groß.
Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ausbruchsgeschehen.
Was ist die Vogelgrippe?
Aviäre Influenza,abgeleitet vom lateinischen Begriff für Vogel (avis),ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit,die vor allem bei wild lebenden Wasservögeln anzutreffen ist. Gefährlich ist nach Angaben des Instituts die hochansteckende Virusvariante HPAIV,die derzeit als H5N1 grassiert. Sie führt bei infizierten Tieren in der Regel zu schweren Verläufen und endet oft tödlich.
Ist die Krankheit auch für Menschen gefährlich?
Bis jetzt sind in Deutschland keine Fälle bekannt,in denen sich Menschen durch kranke Vögel oder deren Kot angesteckt haben. Gleichwohl gab es in der Vergangenheit bereits Fälle von Infektionen bei Menschen. In den USA etwa hatten sich in der Vergangenheit Mitarbeiter von Geflügelbetrieben infiziert. Das liegt daran,dass das Virus bei einer hohen Infektionsdosis prinzipiell auf Menschen übertragbar ist.
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Was sollten Hundehalter beachten?
Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stecken sich Hunde und Katzen eher selten mit dem Virus an,denn dafür sei eine hohe Viruslast nötig. Hundehalter sollten dennoch aufpassen,dass ihre Tiere nicht in Kontakt mit Vögeln oder Vogelkot kommen,um die Ausbreitung nicht noch weiter anzutreiben. Das heißt: Das Haustier sollte Vögel nicht aufschrecken oder einen Kadaver ins Maul nehmen.
Gibt es Impfstoffe gegen die Vogelgrippe?
Solche Impfungen waren innerhalb der EU lange nicht zugelassen. Nach Angaben des FLI gibt es aber Impfstoffe für Geflügel,die insbesondere in Frankreich mit einer Sondergenehmigung bei Enten und Gänsen schon zum Einsatz kommen. Die Impfung von Geflügel ist allerdings mit umfangreichen Überwachungsmaßnahmen verbunden und eignet sich daher aus Sicht des FLI nur für bestimmte Geflügelarten,Enten und Gänse in Freilandhaltung etwa oder für Zoovögel. Ungeeignet sei sie für die Masthähnchenproduktion.
alw/AFP/dpa