Aus dem Gemeinderat

2025-11-05 HaiPress

Neue Umkleide am Sportplatz wird mit Holz gebaut

Unter den beiden Varianten Massivbau – günstiger und bewährte Baupraxis – und Holzbau – punktet bei Nachhaltigkeit und Energieeffizienz – hat sich der Gemeinderat in reduzierter Besetzung (vier Gemeinderäte fehlten) bei zwei Gegenstimmen für ein Umkleide- und Sanitärgebäude in Holzbauweise entschieden. Das Gebäude soll an die Längsseite des Sportplatzes zur Dieselstraße gelegt und der Wall in diesem Bereich abgetragen werden. Ein Teil der dortigen Hecke muss ebenfalls entfernt werden,was naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen erfordern wird. Dem Gemeinderat lag eine Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen der beiden Varianten vor. Nach den guten Erfahrungen mit dem Holzbau des Kindergartens aus dem Jahr 1998 tendiere er zur Holzbauweise,so eingangs Bürgermeister Jochen Reutter.

Feuchtigkeit in Nassräumen kein Problem

Planer Joachim Lipsius vom örtlichen Architekturbüro Liebrich stellte dem Gemeinderat die Entwurfsplanung vor. Das Gebäude hat einen Grundriss von etwa 200 qm Grundfläche,aufs Dach soll Photovoltaik kommen. (Siehe Abbildungen unten).

Im Inneren gibt es Duschräume für zwei Mannschaften und für den Schiedsrichter,außerdem Toiletten für Zuschauer und ein barrierefreies WC. Im Vorgriff auf das Baugesuch,das im Dezember vorliegen soll,hat der Gemeinderat schon das Einvernehmen erteilt. Das Gremium diskutierte ausführlich die beiden Varianten.

Thema waren unter anderem die Feuchtigkeit in den Nassräumen,wie könne ein Holzbau damit umgehen? In beiden Varianten,so Planer Lipsius,müsse man die Nassräume mit wasserfesten Bauplatten und einer entsprechenden Abdichtung versehen,ein Holzbau werde nicht mit der Feuchtigkeit in Berührung kommen. Und Dampffeuchtigkeit könne ein Holzbau besser aufnehmen und wieder abgeben.

Außerdem sei eine halbautomatisierte Lüftungsanlage vorgesehen. Heizen könne man mit einer Luftwärmepumpe und im Sommer damit auch kühlen. Holz heize schneller auf als ein Massivbau und brauche weniger Vorlauf bei der Heizung. Bei den hochgedämmten Gebäuden heutzutage sei dieses Thema aber nicht mehr so wichtig. Die Heizungssteuerung richte sich nach dem Nutzerverhalten und den Leerständen,ergänzte BM Reutter.

Holzbau teurer,aber mehr Eigenleistung möglich

Warmwasseraufbereitung mit Sonnenstrom?

Eine Gemeinderätin störte sich an dem großen Differenzbetrag von schätzungsweise 50.000 Euro zwischen dem günstigeren Massivbau und dem teureren Holzbau.

Daher sei sie eher für den Massivbau,die Ersparnis könne man an anderer Stelle in den Sportplatz investieren. Beim Holzbau sei mehr Eigenleistung möglich,so Planer Lipsius. Und eine Holzfassade sei robuster als Putz und verbrauche bei der Herstellung weniger Kohlendioxid. Allerdings,die 50.000 Euro werde man durch die vom TSGV geforderten Eigenleistungen nicht komplett einsparen können. Ein anderer Gemeinderat sprach sich ebenfalls für den Massivbau aus,der halte schlicht länger. Dem widersprach ein Ratskollege: Die Langlebigkeit von Holzbauten stehe und falle mit der Bauqualität. Ein gut ausgeführtes Holzgebäude könne ebenfalls hundert Jahre alt werden. Fragen aus der Praxis,wie Ballschüsse gegen die Fassade oder gegen die PV-Anlage,wurden ebenfalls diskutiert. Auf der Sportplatzseite soll an der Fassade bei Putz doppeltes Gewebe unterlegt werden,und die PV-Module,seien bei runden Gegenständen sehr robust,man werde aber nochmals den Hersteller dazu befragen. Wenn 22 Sportler gleichzeitig duschen,so ein Gemeinderat,brauche man viel Warmwasser. Solche Details seien noch nicht vollends geklärt,vermutlich werde man eine elektrische Aufheizung mit Warmwasserspeicher einrichten. Ein Gemeinderat regte an,zusammen mit dem Sonnenstrom vom Dach tagsüber eine Wärmepumpe zu betreiben,die abends das Wasser erwärmen kann. Mehrheitlich sahen die Gemeinderäte den Vorteil,trotz der voraussichtlichen höheren Kosten,beim Holzbau und beschlossen diese Variante.

Laufbahn und Weitsprunggrube künftig in einem Stück

Bahn muss neu hergestellt werden

Die bisher getrennten Anlagen Weitsprunggrube und Tartanlaufbahn auf dem Sportplatz werden neu hergestellt und zusammengelegt. Dies hat der Gemeinderat mit sechs zu drei Stimmen beschlossen. Zur Abstimmung standen die Varianten,die Weitsprunggrube für 18.000 Euro zu sanieren und die Hundertmeter-Laufbahn für 198.000 Euro neu herzustellen. Oder die Tartanbahn neu herzustellen und im Anschluss eine ergänzte Weitsprunggrube für knapp 112.000 Euro anzulegen. Mehrheitlich entschied sich der Gemeinderat für diese Lösung. Fachplaner Harald Fischer aus Reichenbach/Fils,der die Gemeinde seit mehreren Jahren bei diesem Thema unterstützt,hatte dem Gremium einen seitenstarken geotechnischen Bericht eines Kirchheimer Geologen vorgelegt. Dieser belege starke Verwerfungen,so Fischer,im Bereich der Bahn durch Baumwurzeln. Außerdem sei offensichtlich früher viel im Untergrund vergraben worden. Der Feuchtegehalt sei unterschiedlich und man sehe Randsteine kippen. Da müsste man bis zu drei Viertel sanieren,das ergebe keinen Sinn. Daher sei ein Neubau der Bahn erforderlich. Bei der Weitsprunggrube seien viele Eigenleistungen des Bauhofs möglich. Eine Sanierung der Laufbahn würde rund 60.000 Euro kosten,das wäre aber,so der Fachmann,wie wenn man ein total verrostetes Auto neu lackiere,ohne vorher den Rost zu entfernen.

Bauhof kann die meisten Arbeiten übernehmen

Ein Gemeinderat sprach sich für die spätere beschlossenen Variante C aus,die sei für ihn am stimmigsten. Und die neue Anlage werde von den Maßen her ausreichen. Die Laufbahn sei oft frei,da sei keine Anmeldung nötig,außer bei größeren Veranstaltungen. Und da voraussichtlich das Sanitärgebäude zuerst erstellt werde,könne man die alte Bahn als Lagerfläche benutzen und diese dann ein Jahr später neu bauen. Auch hier könne der Bauhof bis auf den Belag alles komplett selber machen,das sei eine große Kostenersparnis. Der Sprecher verwies auf die Eigenleistungen des Bauhofs beim Streetball-Feld an der Schule. Geschockt von den Kosten zeigte sich ein anderer Gemeinderat,plädierte aber ebenfalls für Variante C und für möglichst viel Eigenleistungen des Bauhofs. Die Weitsprunganlage könne man in die Laufbahn mit integrieren,die Nutzung dort sei selten. Andere Gemeinderäte plädierten dafür,die Anlagen getrennt zu belassen,dann habe man eine vollwertige lange Laufbahn und der Kostenunterschied sei nicht groß. Am besten sei es,wenn der Bauhof alles in einem Zug machen könne,an einer gemeinsamen Baustelle. Auf die bislang seltenen parallelen Nutzungen beider Anlagen verwies Bürgermeister Reutter. Künftig müsse man das bei einer gemeinsamen Anlage eben organisieren,das sei möglich,seien es Schule oder Verein. Man könne als Gemeinde nicht jede Eventualität berücksichtigen. Ein als Zuhörer anwesender Trainer des TSGV bedauerte die Entscheidung: Mit der kombinierten Lauf- und Weitsprunganlage könne der TSGV künftig keine Leichtathletiktreffen des Turnerbunds mehr ausrichten.

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

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