2025-11-21
https://www.spiegel.de/wissenschaft/usa-gesundheitsbehoerde-cdc-legt-zusammenhang-zwischen-autismus-und-impfungen-nahe-a-79a57341-aed2-4290-9f1b-cecada89198b
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Kind nach Impfung (Symbolbild)
Foto: Chip Somodevilla / Getty Images
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat einen Eintrag auf ihrer Website
so angepasst,dass dieser eine mögliche Verbindung zwischen Autismus und Impfungen suggeriert. »Die Behauptung ›Impfstoffe verursachen keinen Autismus‹ ist keine evidenzbasierte Behauptung«,heißt es in dem Text. Studien hätten die Möglichkeit,dass Impfstoffe für Kleinkinder zu der vielschichtigen Entwicklungsstörung führen,nicht ausgeschlossen. Stattdessen hätten Gesundheitsbehörden Untersuchungen,die diese Behauptung stützten,ignoriert.
Die These,Impfungen könnten Autismus auslösen,ist wissenschaftlich widerlegt. Entsprechend stand zuvor auch auf der CDC-Website,dass es Studien zufolge »keinen Zusammenhang« zwischen den beiden Punkten gebe. Die CDC,mit vollem Namen »Centers for Disease Control and Prevention«,ist in den USA unter anderem dafür zuständig,Menschen vor Infektionskrankheiten zu schützen.
Die gemeinnützige Autism Science Foundation zeigte sich entsetzt über die neuen Inhalte. Sie seien »verändert und verzerrt« und nun »voll mit impfkritischer Rhetorik und glatten Lügen über Impfungen und Autismus«. Auf der Website seien nun Fehlinformationen zu finden,die den »besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen« widersprechen.
Der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gilt als Impfgegner und hat in der Vergangenheit selbst das Gerücht verbreitet,Impfungen riefen Autismus hervor. Über die Impfstoffe gegen Covid-19 sagte Kennedy zuletzt,er wisse nicht,ob diese Todesfälle verhindert hätten. Sowohl Vertreter der Demokraten als auch Mitglieder seiner eigenen Familie haben den Minister wegen seiner Positionen bereits zum Rücktritt aufgefordert.
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Die ehemalige Leiterin der CDC,Susan Monarez,wurde eigenen Angaben zufolge im August von Kennedy gefeuert,weil sie nicht linientreu war. Monarez sagte,sie habe sich geweigert,wissenschaftliche Standards zu missachten. Mehr dazu lesen Sie hier.
esw/dpa