Offener Brief zu den Sparplänen des Landkreises

2025-11-26 HaiPress

Offenen Brief von Herrn Oberbürgermeister Alex Maier (Göppingen),Herrn Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia (Geislingen),Herrn Oberbürgermeister Klaus Heininger (Eislingen) und Frau Bürgermeisterin Manuela Raichle (Ebersbach) an Herrn Landrat Markus Möller sowie an die Kreistagsfraktionen des Landkreises zu den Sparplänen des Landkreises.

Sehr geehrter Herr Landrat Möller,


sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Kreistagsfraktionen,

mit Sorge verfolgen wir,die Rathauschefs aus Göppingen,Geislingen,Eislingen und Ebersbach,die Pläne des Landkreises Göppingen,bei Freiwilligkeitsleistungen im Sozialbereich zu sparen. Wir können einerseits nachvollziehen,dass der Kreis,genauso wie die allermeisten Kommunen,in diesen schwierigen Zeiten nach Einsparpotenzial suchen und dabei auch einschneidende Vorschläge machen. Wir begrüßen ausdrücklich,dass der Kreis seine Umlage für 2026 nicht weiter erhöht. Das ist in unserem Interesse. Wir wissen auch genau: Sparen ist notwendig und tut weh,muss aber auch konsequent umgesetzt werden. Das tun wir auch in unseren Kommunalverwaltungen an vielen Stellen.

Allerdings darf man bei alledem nicht die Konsequenzen dieses Handelns aus den Augen verlieren. Sparen muss strategisch erfolgen. Es darf aus unserer Sicht nicht passieren,dass man bei solch essenziellen Angeboten wie der Erziehungsberatung oder der Schulsozialarbeit den Rotstift ansetzt. Auch die Familienbildungsstätten und Familientreffs im Kreis leisten mit ihrem niederschwelligen Angebot einen wertvollen Beitrag. Da sehen wir für uns eine rote Linie. Wer an diesen Stellen streicht,dem fällt das spätestens in ein paar Jahren auf die Füße – nicht nur monetär,sondern auch mit gravierenden Folgen für die Gesellschaft und den vielen Menschen,denen wir bislang in ihren Notlagen helfen.

Klar ist: Die Prävention heute kostet Geld,ist aber schlussendlich viel günstiger als die Maßnahmen,die wir bzw. der Kreis in Zukunft finanzieren müssten,wenn das sprichwörtliche Kind in den Brunnen gefallen ist. So fordern wir Sie,lieber Landrat Möller sowie die Kreistagsfraktionen,auf,bei allem Verständnis für die Notwendigkeit der Sparpläne mit Augenmaß vorzugehen. Sind einmal die Strukturen zerschlagen,ist es nur schwer möglich,all das wieder adäquat aufzubauen.

Wir,die Rathauschefs von vier Kommunen,mit einem Bevölkerungsanteil von fast 50 Prozent im Kreis,möchten auf diesem Weg mit Ihnen ins Gespräch kommen. Denn wir wissen,dass der Kreis sparen muss und dass es zu notwendigen,nicht abwendbaren Kürzungen kommen wird. Wir stehen zudem dafür ein,die mit viel Mühe und erfolgreich praktizierenden Beratungsstellen und die Familienbildungsstätten beizubehalten. Gerne reden wir an diesen Stellen über geringere Kreiszuschüsse,die wir als Kommunen auffangen würden. Klar ist uns auch,dass die rund 2 Millionen Euro,die durch den Erhalt dieser Angebote nicht eingespart werden können,an anderer Stelle gekürzt werden müssen.

Somit appellieren wir an die Kreisräte und an Sie,Herr Landrat Möller: Noch ist Zeit,die Vorschläge zu überdenken. Setzten Sie sich ein für diese wertvollen sozialen Angebote – im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger in unserem Kreis. Für ein Gespräch stehen wir gerne bereit.

PM Stadtverwaltung Göppingen

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